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Ringen: Verletzungspech sorgt für Niederlage im Spitzenkampf

Der Spitzenkampf der Regionalliga Baden-Württemberg zwischen dem VfL Neckargartach und dem KSV Tennenbronn am Samstagabend hielt für die knapp 500 Zuschauer alles, was er im Vorfeld versprochen hatte - nur das Ergebnis passte nicht zu dem gelungenen Abend, denn die "Red Devils" mussten nach einer knappen 13:14-Niederlage die Tabellenführung wieder abgeben.

 

Dabei hatte der Abend wunschgemäß begonnen. Cornel Predoiu gewann den ersten Kampf gegen Lukas Brenn nach knapp drei Minuten durch technische Überlegenheit und brachte sein Team mit 4:0 in Führung.

 

Danach folgte gleich das Highlight des Abends. Im Duell der Olympia-Kämpfer musste Eduard Popp in der ungewohnten Stilart gegen den bulgarischen Freistil-Spezialisten Dimitar Kumchev ran, der dem Neckargartacher Punktegaranten gleich zu Beginn dessen Grenzen aufzeigte. Schon nach 55 Sekunden hatte Kumchev per Beinschraube einen 8:0-Vorsprung vorgelegt, dem er noch weitere zwei Punkte zum 10:0-Zwischenstand folgen ließ. Statt zu resignieren, ließ sich Popp jedoch durch den Rückstand erst recht anstacheln. Der Olympia-Fünfte konterte und kämpfte sich auf 10:11 heran. Auch als Kumchev auf 10:13 davonzog, steckte der 130-kg-Mann nicht auf und verkürzte erneut auf 12:13. Doch dann ging Eduard Popp die Zeit aus, und Kumchev ließ sich den 13:12-Sieg nicht mehr nehmen.

 

Die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste fiel dann bereits im dritten Kampf des Abends. Regionalliga-Topscorer Valentin Lupu (Foto) hatte gegen David Brenn erwartungsgemäß ein lockeres 6:2 vorgelegt, als er verletzt zu Boden ging. Trotz Knieverletzung erhöhte Lupu seinen Vorsprung, eher der dann nochmal behandelt werden musste. Der junge David Brenn witterte nun seine Chance gegen den schwer angeschlagenen den Neckargartacher 61-kg-Mann und sammelte Punkt für Punkt. Dass der Rumäne am Ende doch noch ein 14:14 und einen Punkt für sein Team holte, war ein Ergebnis des puren Willens.

 

"Das war eine riesen Leistung von Valentin", sprach Trainer Marcus Mackamul am Ende mit Hochachtung über Valentin Lupu. "Hätte er sich die Verletzung nicht zugezogen, wären das aber klare vier Punkte geworden. So war es aber nur einer, und die Verletzung hat uns am Ende den Sieg gekostet."

 

Bis die Niederlage aber perfekt war, erlebten die Zuschauer eine Achterbahn der Gefühle. Edward Gerner musste eine Schulterniederlage gegen Marco Bechtel hinnehmen, und auch Andrej Puscas unterlag knapp gegen Adrian Stockburger, so dass die Gäste mit 5:6 in Führung gingen. Christian Maier gewann 4:0 gegen Timo Nagel und sorgte für das 7:6.

 

Da klar war, dass Neckargartach die 75 kg Griechisch-Römisch kampflos abgeben würde, war abzusehen, dass eine so knappe Führung nicht reichen würde - zumal der Deutsche Meister Timo Moosmann gegen "Red Devil" Alexander Jakob vier Punkte wegen Technischer Überlegenheit holte und Tennenbronn mit 10:7 in Führung brachte.

 

Doch auch damit war der Kampf noch nicht entschieden. Andrei Mikhalouski drehte den Spieß mit einem Schultersieg kurzzeitig wieder um - Neckargartach führte 11:10, doch dann folgte die kampflose 75-kg-Niederlage zum 11:14.

 

Alles hing nun von Julian Meyer ab, der seinen Kampf gegen Luca Lehmann mit mindestens acht Punkten Unterschied hätte gewinnen müssen, um seinem Team ein Unentschieden zu retten. Meyer gab alles und gewann gegen Lehmann mit 7:2 - doch die beiden gewonnenen Punkte reichten nicht zum Sieg. Tennebronn nahm einen 14:13-Sieg sowie die Tabellenführung mit nach Hause.

 

Bereits am Dienstag (17 Uhr) empfangen die Neckargartacher Ringer die punktgleiche WKG Weitenau-Wieslet in der Römerhalle. Ein weiteres Duell, bei dem es um die Tabellenspitze geht.

 

"Das wird eine weitere ganz enge Kiste", so Marcus Mackamul. "Wir hoffen natürlich, dass die Verletzung von Valentin Lupu nicht so schwer ist, denn bei unserer dünnen Personaldecke können wir eigentlich nicht auf ihn verzichten."

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