Ein 23:5-Sieg gegen den SV Triberg vor fast ausverkauftem Haus mit 850 Zuschauern? So hatten sich die RED DEVILS Heilbronn ihren Bundesligastart zwar insgeheim erträumt - dass es dann aber tatsächlich so kommen würde, daran hatte man im Vorfeld nicht zu glauben gewagt. Umso strahlender waren die Gesichter der Verantwortlichen nach dem Ende des Events am Sonntagnachmittag.
Bereits im Vorfeld des Bundesligakampfes hatte die zweite Mannschaft der RED DEVILS die Weichen auf einen erfolgreichen Tag gestellt. Sie ließ in der Bezirksklasse 2 vor rund 250 Zuschauern dem ASV Möckmühl II beim 52:2-Sieg keine Chance.
Direkt vor dem Beginn des Hauptevents enthüllten die RED DEVILS dann die neue Mattendecke mit den Logos der neuen Hauptsponsoren Lidl und Kaufland, ehe sich Levan Metreveli (Freistil 57 kg) als erster Bundesliga-Ringer der RED DEVILS in die Geschichtsbücher eintrug. Der Europameisterschafts-Fünfte machte mit seinem Gegner Alexandru Apostol im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Prozess. Bereits nach 1:36 Minuten legte er mit vier Punkten durch Technische Überlegenheit die Grundlage zum späteren Sieg.
Wesentlich mehr Mühe hatte anschließend Eduard Popp mit seinem Nationalmannschafts-Kollegen Oliver Hassler (Griechisch-Römisch 130 kg). Obwohl Popp satte 28,5 Kilogramm mehr als sein Kontrahent auf die Waage gebracht hatte, hielt der Triberger über die sechs Minuten eisern dagegen, musste sich dem Olympia-Fünften dann aber am Ende doch mit 0:3 geschlagen geben, was zwei weitere Punkte für die RED DEVILS bedeutete.
Einen ganz starken Einstand in die Bundesliga feierte im Anchluss Valentin Lupu (Griechisch-Römisch 61 kg) gegen Marvin Scherer. Schon nach den ersten drei Minuten führte der Regionalliga-Topscorer der vergangenen Saison mit 10:0, ehe Scherer seinem Haben-Konto nach 5:14 Minuten noch zwei Punkte zum 10:2-Endstand hinzufügen konnte.
Das erste Ausrufezeichen für die Gäste setzte dann im Freistil 98 kg Ahmed Dudarov, der gegen den amtierenden Deutschen Meister Stefan Kehrer einen 8:1-Punktsieg zum Zwischenstand von 9:2 landete.
Im letzten Kampf vor der 30-minütigen Pause machte Recep Topal (Freistil 66 kg) diesen "Ausrutscher" jedoch gleich wieder wett. Der 24-jährige Neuzugang vom Schwarzen Meer besiegte Vladislav Wagner nach einer starken Leistung mit 10:2 Punkten, so dass die RED DEVILS zur Pause bereits mit 12:2 führten.
"Das muss noch gar nichts bedeuten", trat Trainer Marcus Mackamul in der Pause auf die Euphoriebremse. "Wir haben noch fünf Kämpfe und müssen erstmal sehen, wie als nächstes zum Beispiel Bogdan Eismont reinfindet." - Kaum hatte der Coach den erhobenen Zeigefinger gesenkt, da demonstrierte ihm gerade dieser Bogdan Eismont (Griechisch-Römisch 86 kg) auch schon, dass ein Reinfinden nicht nötig war. Der Routinier brauchte exakt eine Minute bis er seinen Gegner Sohayb Musa auf die Schulter gelegt hatte - es war der einzige Schultersieg des Tages, der den RED DEVILS eine 16:2-Führung bescherte.
In der umkämpftesten Gewichtsklasse des Abends (Griechisch-Römisch 71 kg) hatte Christian Fetzer mit Aleksan Mikayelyan alle Mühe, ehe er seinem Team beim 2:2 mit in die Höhe gestreckter Faust dann doch noch einen wichtigen Punkt zum 17:2 sichern konnte.
Wesentlich deutlicher beherrschte im Anschluss Taimuraz Friev (Freistil 80 kg) seinen Gegner Marius Weiss. Er fügte dem RED DEVILS-Konto mit Technischer Überlegenheit vier weitere Punkte zum 21:2 hinzu. Da fiel auch die 5:13-Punktniederlage von Christian Maier (Freistil 75 kg) gegen Roman Dermenji nach zwischenzeitlichem Stand von 5:6 nicht sehr ins Gewicht, zumal Fabian Fritz im letzten Kampf (Griechisch-Römisch 75 kg) gegen Benedikt Rebholz einen 3:0-Punktsieg landete und damit für den 23:5-Endstand sorgte.
"Ich bin überwältigt", sagte Marcus Mackamul nach dem Kampf bei der Pressekonferenz und meinte dabei nicht nur die Leistung seiner Ringer. "Hier ist in den letzten Wochen und Monaten hinter den Kulissen so Vieles bewegt und bewältigt worden, und heute haben wir die Belohnung bekommen. Die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern war riesig. Das hat sich auf das Team übertragen. Wir haben Triberg mit höchstem Respekt empfangen, und dann hat Levan Metreveli gleich so aufgetrumpft und Eddi Popp hat nachgelegt, so dass das Ganze eine Eigendynamik entwickelt hat und wir einen echten Lauf bekommen haben."
Dennoch, so der Coach, biete der 23:5-Sieg keinen Grund um abzuheben. "Das war ein guter Start und wir haben am Ende etwas zu hoch gewonnen. Aber das waren jetzt nur zwei Punkte. Die Bäume wachsen deshalb nicht gleich in den Himmel und wir werden schön auf dem Boden bleiben."
Am kommenden Wochenende haben die RED DEVILS frei, ehe am 16. September mit dem TuS Adelhausen einer der Favoriten der Bundesliga Südwest in Heilbronn gastiert.