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RED DEVILS und Kleinostheim machen Werbung für den Sport

Damit hatte im Spitzenkampf der Bundesliga Nordwest nun wirklich keiner der 700 Zuschauer gerechnet: Die RED DEVILS Heilbronn bezwangen am Samstagabend den bislang punktgleichen Tabellenzweiten SC Kleinostheim mit sage und schreibe 24:1 und konnten damit die alleinige Tabellenführung übernehmen.

 

Doch das überaus deutliche Ergebnis täuscht über den Verlauf der Kämpfe hinweg – denn weder waren die RED DEVILS so überlegen, noch der Gegner so schwach. Vielmehr sahen die Zuschauer viele rassige Kämpfe, die auf Augenhöhe geführt wurden und am Ende dann doch einen Heilbronner Sieger zu Tage förderten.

 

Den Anfang machte in der gut gefüllten Halle Neuzugang Bekir Sahin in seinem ersten Heimkampf für die RED DEVILS, der gegen den Kleinostheimer Viktor Terzi schon nach kurzer Zeit entscheidend punkten und mit einer 8:0-Führung im Rücken 10:2 gewinnen und die ersten beiden Punkte einfahren konnte.

 

Eduard Popp zeigte beim 6:0 gegen den über 25 Kilogramm leichteren Felix Radinger, dass er bereits in bester WM-Form ist. Während sein Gegner darauf aus war, möglichst wenige Punkte abzugeben, agierte Popp in einer lange nicht gesehenen Explosivität und stand am Ende als verdienter Punktsieger da. „Wir sind jetzt zwei Wochen vor der WM und die Spritzigkeit und Explosivität ist jetzt fast schon so, wie ich es mir für die WM vorstelle. Der heutige Kampf war nochmal eine gute Standortbestimmung, um zu sehen, dass wir in der Vorbereitung einiges richtig gemacht haben. Ich freue mich jetzt auf die verbleibenden Trainingseinheiten, in denen es noch einen Feinschliff geben wird, bevor es dann nach Budapest geht. Mein Ziel dort ist alles abzurufen, was in mir steckt – dann stehen die Chancen auf eine Medaille vielleicht gar nicht nicht schlecht.“

 

Auf dem Weg zum neuen Publikumsliebling scheint sich Neuzugang Dustin Scherf zu befinden. Der Griechisch-Römisch Spezialist lieferte in der Klasse bis 61kg erneut einen aggressiven und spektakulären Kampf ab, den er gegen Jason Markgraf 10:0 gewinnen konnte.

 

Den ersten bis zum Ende offenen Kampf lieferten sich dann im Freistil bis 98kg Stefan Kehrer und Kevin Schwäbe. Der RED DEVIL war nach 3:47 Minuten bereits mit 4:0 in Führung gelegen, ehe Schwäbe sich wieder herankämpfen und nach knapp fünf Minuten auf 4:3 verkürzen konnte. Doch Kehrer brachte den Vorsprung mit viel Routine über die Zeit und bejubelte zurecht den knappen Sieg, der den Gastgebern einen weiteren Punkt zum Zwischenstand von 8:0 einbrachte.

 

Der Kampf des Tages fand dann direkt vor der Pause zwischen George Bucur und Roman Duscov beim rumänischen Duell im Freistil bis 66kg statt. Nach einem knapp zweiminütigen gegenseitigen Abtasten der beiden in dieser Saison bislang unbesiegten Athleten konnte Duscov vier Punkte vorlegen, was Bucur erstmal ordentlich zu schaffen machte. Zwar konnte er vor der 30-Sekunden-Pause auf 4:2 verkürzen, doch dauerte es 4:12 Minuten, ehe Bucur auf 4:4 ausgleichen konnte. Der 31-Jährige bekam nun Oberwasser, legte zwei weitere Punkte nach und machte in der letzten Minute den Sack zum sicherlich etwas zu hoch ausgefallenen 12:4 vollends zu.

 

Nach der Pause durften sich die Zuschauer auf das Heimdebut vom Marius Braun freuen, der in der letzten Woche nach schwerer Krankheit sein überraschendes Comeback gefeiert hatte. Bis zum 5:2 eingangs der letzten Minute war sein Kampf ebenfalls offen, ehe der 26-Jährige noch drei weitere Wertungen machen konnte und am Ende mit seinem 11:2-Sieg drei weitere Zähler holte. „Für mich grenzt es fast an ein Wunder, dass ich wieder dabei sein kann – nach dem, was ich in den letzten Monaten durchgemacht habe. Ich hatte sechs Operationen, die letzte davon vor zweieinhalb Monaten, habe 14 Kilogramm Körpergewicht verloren und mein gesundheitlicher Zustand war teilweise lebensbedrohlich. Für mich ist es schon ein riesen Erfolg, dass ich überhaupt hier auf der Matte stehen kann. Und dass ich dann in dieser fantastischen Atmosphäre auch noch gewinnen konnte, das macht mich sehr stolz“, so der Holzgerlinger nach dem Kampf.

 

Nachdem Christian Fetzer im Anschluss mit einem 10:0-Sieg gegen Benjamin Hofmann auf 17:0 erhöht hatte, kamen auch die Gäste zu einem kleinen Achtungserfolg. Im Freistil bis 80 Kilogramm lag Christian Maier gegen Marcus Plodek nach etwas mehr als zwei Minuten schon mit 0:3 zurück, ehe er dem Kleinostheimer nicht nur Paroli bieten, sondern auch auf 2:3 verkürzen konnte. In den letzten Sekunden versuchte der 28-Jährige nochmal alles, doch Plodek rettete den knappen Vorsprung über die Runde und sicherte seinem Team zumindest einen Punkt.

 

Dies sollte dann aber auch der einzige Zähler der Gäste bleiben – denn Kamal Malikov (Technisch überlegener Sieg gegen Sascha Büchner) und Fabian Fritz (10:0-Punktsieg gegen Can Özgün) holten noch sieben weitere Punkte zum 24:1- Sieg.

 

„Ich bin natürlich sehr zufrieden und auch stolz auf unsere Mannschaft“, freute sich Headcoach Andrei Puscas nach dem Kampf. „Dass wir so hoch gewinnen würden, damit hatte bei uns keiner gerechnet. Man muss aber auch dazu sagen, dass Kleinostheim wegen der anstehenden Weltmeisterschaft mit Aleksandar Maksimovic und Ioan Raul Donu zwei ihrer besten Leute gefehlt haben. Aber so ist es ja auch bei uns, denn wir mussten wegen der WM auf Frank Stäbler und Pascal Eisele verzichten.“

 

Mit dem Sieg gegen den SC Kleinostheim geht nun die Vorrunde der Saison 2018/19 zuende. Die Bundesliga pausiert wegen der Weltmeisterschaft für die kommenden zwei Wochenenden, so dass es für die RED DEVILS erst am 3. November weitergeht, wenn der KSV Witten in der Römerhalle gastiert – jenes Team, gegen das man zum Saisonauftakt die bisher einizge Niederlage einstecken musste.

 

Im Vorkampf am Samstagabend besiegten die RED DEVILS II die KG Kirchheim/Köngen in der Landesklasse Württemberg 22:6.

 

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